KGS Bad Münder

Europa geht durch den Magen

Die KGS Bad Münder ist Teil des Bürgerfestes zur Europawahl „Bad Münder is(s)t zusammen“.

Die Europawahl fiel auf ein bemerkenswertes Jubiläum: Exakt 100 Jahre nach Inkrafttreten der Weimarer Verfassung und des Wahlrechts wählten die Mitgliedstaaten der europäischen Union zum neunten Male das supranationale Parlament. Ebenso feiert das deutsche Grundgesetz seinen 70. Geburtstag.

Dieses „Jubiläum der Demokratie“ wurde auch in Bad Münder gefeiert, an dem die Sozialraum-AG, die unter anderem aus MitarbeiterInnen der KGS Bad Münder besteht, maßgeblich beteiligt war.

Die Sozialraum-AG arbeitet kontinuierlich  daran, die Bedürfnisse unterschiedlichster sozialer Gruppen in ihrer Kommune zu erkennen und mit dem Blick auf das Wohl aller Mitbürgerinnen und Mitbürger auszubauen. Bad Münder wird dabei als ein lebendiger sozialer Raum betrachtet und gleichzeitig fungiert die AG als Präventionsrat zur Vorbeugung unerwünschter Entwicklung wie Ausgrenzung und Diskriminierung einzelner  Gruppierungen aufgrund gesellschaftlicher Unterschiede. Was kommunal in Bad Münder geschieht, spiegelt also auch ein gesamteuropäisches Miteinander samt interkultureller Begegnungen wider, die leider auch Momente der Diskriminierung beinhalten.

Erwünscht sind aber gesellschaftlicher Zusammenhalt und Solidarität. Eine solche sei „durch Erlebnisse eines guten Miteinanders“ zu überwinden, „bei dem Vielfalt als Bereicherung und nicht als Beeinträchtigung eigener Identität erlebt wird“, konstatiert Gesamtschuldirektorin Malihe Papastefanou, ebenfalls Mitglied der AG.

In diesem Sinne wurde das Bürgerfest initiiert, bei dem sich Bürger aus Bad Münder und Umgebung an langen Tischen rund um die Petri-Pauli-Kirche zum gemeinsamen Essen zusammenfanden.

Das Moment des Essens symbolisiert Sinn und Zweck dieser Veranstaltung, indem das Speisen an einem Tisch existentielle Gemeinsamkeiten und das Streben nach einem friedlichen Miteinander darstellt.

Untermalt wurde das friedliche Fest von harmonischen Klängen junger Musiker ­ unter anderem vom Schulchor der KGS Bad Münder. So kamen die Bürger unterschiedlichen Alters und verschiedener kultureller Hintergründe ins Gespräch und erreichten somit damit das, was Ziel der Veranstaltung war: eine friedliche Vernetzung der Einwohner Bad Münders und auch der der umliegenden Ortsteile, die neben der fröhlichen Zusammenkunft auch eine Interessensgemeinschaft der demokratischen Mitbestimmung bildete.

Ob die relativ hohe Wahlbeteiligung des Kreises Hameln-Bad Pyrmont in diesem Jahr auch auf das Fest zurückzuführen ist, bleibt natürlich dahingestellt. Jedoch hinterlässt dieses „Erlebnis des guten Miteinanders“ definitiv bleibende positive Eindrücke von der Gemeinschaft in Bad Münder und Umgebung. Es lässt hoffen, dass diese Art der Solidarität im kleinen, kommunalen Stil ein Zeichen setzt gegen Diskriminierungen und Abspaltung auf europäischer Ebene sowie gegen Rechtspopulisten, die leider wiederholt und zunehmend ins Parlament gewählt wurden.

von Maike Behrends

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