KGS Bad Münder

Ein Fest voller Farben – Ein multireligiöses Miteinander mit Musik

Der Projektmonat „Kulturelle Vielfalt entdecken – Bad Münder zeigt Gesicht – “ fand am Sonntag, den 18.09.2016 seinen kulturellen Höhepunkt in einem multireligiösen Fest: Juden, Christen, Muslime und Aleviten lasen aus ihren heiligen Schriften, sangen und beteten gemeinsam unter „einem Dach“ –  im Forum der KGS Bad Münder.

Nachdem die jüdischen Prediger im Anschluss an ihre Gebete ihr Schofar ertönen ließen und mit dessen archaischen Klang den „Urton der Gerechtigkeit“ erzeugten, wurde das christliche Friedensgebet aus Assisi musikalisch mit einem Chor untermalt.

Direkt nach den christlichen Gebeten demonstrierten vier Muslime eine friedensstiftende Zeremonie ihrer Religion; denn im Falle eines Streits unter den versammelten Gläubigen muss dieser erst bereinigt werden, bevor gebetet werden kann, erklärten sie eindrucksvoll anhand dieses Friedensprozederes. Unterstützt wurde die Botschaft durch harmonische, gitarrenähnliche Langhalslaute, die zu den Gebeten der Aleviten für Toleranz, Respekt und Humanismus überleitete.

Und tatsächlich wurde dies nicht nur gepredigt, sondern von den anwesenden multireligiösen Gästen auch gelebt: Während eines jeden Vortrags von einem jeweils „andersartigen“ Glauben hörte das Publikum respektvoll zu.

Der Begriff der „andersartigen Gemeinsamkeit“ wurde im Anschluss von der Gesamtschuldirektorin anschaulich erläutert. Sie machte deutlich, dass der Begriff tatsächlich nur ein scheinbares Paradoxon ist, indem sie verkündete: „Mein Name ist Malihe Cornelia Papastefanou, geborene Peters. Ich bin die Tochter eines Moslems, die Tochter einer Christin und die Ehefrau eines griechisch-orthodoxen Mannes.“ Hiermit erzeugte sie –  eine in den Gesichtern der Gäste deutlich sichtbare – Stimmung der Andacht; ein Gefühl von Zuspruch, Toleranz und, ja, Frieden.

Fast „nebenbei“ erwähnte sie, dass sie Schulleiterin der KGS Bad Münder sei. Ihren multikulturellen Hintergrund in den Vordergrund stellend, machte sie das Fest sowie das Motto „KGS ist bunt“ und auch die Auszeichnung als „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ noch ein Stück weit greifbarer, authentischer, lebhafter.

Lebhaft ging es nach den Gottesdiensten in und auf dem Schulgelände zu: es wurde gemeinsam getrommelt, getanzt, gemalt, gesungen, gequatscht, gelacht, gegessen und getrunken. Viele Gäste hielten in der einen Hand verschiedene Köstlichkeiten, in der anderen einen Ölbaumzweig, das Symbol des Friedens, das an alle Anwesenden verteilt wurde.

Es war ein farbenfrohes, multireligiöses und multimusikalisches Fest, bei jeder und jede etwas gelernt hat; vor allem, wie „Frieden geht“.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Anwesenden, allen Beteiligten, allen Vorführenden und Predigern, bei der Sozialraum-AG und vor allem auch bei der Schülerprojektgruppe „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“, die diesen Tag mit viel Fleiß, Organisation und Vorbereitung unter der Leitung von Martina Dahmann und Claudia Sievers auf die Beine gestellt hat. Ebenso danken wir der Schulleitung, die diesem Fest zugestimmt hat sowie unserem Promipaten Martin Rietsch für seine musikalischen Beiträge.

M. Behrends

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Themen: Allgemein, Elternabend, Förderung, Förderverein, Inklusion, Kooperation, Nachmittagsangebot, Projekte, Schule ohne Rassismus (Permalink)

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