KGS Bad Münder

Aktionstag „Bad Münder sagt Nein zu Gewalt“

Zeig dich!

Mit Mut zur Zivilcourage

So lautete das Motto zu unserem Aktionstag „Bad Münder sagt Nein zu Gewalt“ am 05. Juli 2012 im Rahmen des Aktionsmonats der Sozialraum AG Bad Münder.

Von 15.00 bis 17.00 Uhr bewegten sich unsere Schülerinnen und Schüler auf ungewöhnlichen Wegen der Gewaltprävention. In einer Abseilaktion in Kooperation mit der Petri-Pauli-Gemeinde seilten sich Schülerinnen und Schüler vom 5.–7. Jahrgang der KGS Bad Münder sowie Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konfirmandengruppe der Gemeinde vom Kirchturm der Petri-Pauli-Kirche ab. Mit Klettergurt, Helm und Sicherungsmaterial galt es eine große Herausforderung zu meistern, die Mut und Überwindungskraft kostete. Beim Tun über sich selbst hinaus wachsen und die eigenen Grenzen erweitern, das Innere nach Außen kehren, sich zeigen und damit das Selbstbewusstsein stärken, war an diesem Tag unser Ansatz zur Prävention von Gewalt.

Im Voraus wurden alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer thematisch durch unsere Schulsozialpädagogin Claudia Sievers auf diese Aktion vorbereitet. „Was hat das Abseilen eigentlich mit Gewalt zu tun?“, „Wozu macht man sowas überhaupt?“, sowie viele weitere Fragen und Gedanken, die sich aus dem Thema entwickelten, wurden dabei aufgegriffen und bearbeitet.

Am Aktionstag selbst haben alle Beteiligten an der Fenstersimskante des Kirchturms ihren Mut und ihre Stärke bewiesen. Sowohl diejenigen die abseilten als auch die, die sich für den Abstieg über die Turmtreppen entschieden. Eigene Grenzen wurden bewusst erfahren und viele konnten diese in der Aktion erweitern. Ganz besonders viel Mut brauchten jedoch diejenigen, die ihre Grenzen an der Abseilkante erreichten und sich ihnen stellten, egal was andere von ihnen sagten oder erwarteten. Einigen fiel es sehr schwer, aber auch dies war eine wichtige Erfahrung, die persönlichen Grenzen zu erkennen und diese vor allem zu akzeptieren. Ganz klar war: Das ist ok, zeigt Stärke und ist wichtig für die persönliche Entwicklung.

In einer Abschlusseinheit folgte eine Reflexion des Erlebten. Gefühle wie Unsicherheit, Angst, Mut und Stolz wurden den Gefühlen in Situationen, in denen Gewalt passiert, ob beobachtet oder selbst erfahren, gegenübergestellt und ausgewertet. Hier stellte sich noch einmal die Frage: Was braucht Zivilcourage? Ein starkes Selbstbewusstsein und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten lagen hier auf der Hand.

Die Abseilaktion wurde unter Anleitung und Aufsicht von Claudia Sievers (Dipl. Soz.Päd./Soz.Arb.u. Ropes Course Trainerin) und Nils Thiemann (Pädagoge, Fachübungsleiter Klettern) vom Deutschen Alpenverein durchgeführt.

Stimmen von Schülerinnen und Schülern:

„Als ich auf dem Turm war, hatte ich sehr viel Angst und dachte ich falle. Aber als ich es geschafft hatte, fühlte ich mich erlöst, befreit, leichter, toll, cool und selbstbewusst. Ich bin jetzt kein Angsthase mehr.“ 5. Jhg.

„Ich bin stolz, weil ich weiß, dass ich etwas geschafft habe, was ich mir vorher nicht zugetraut hätte. Ich bin auch selbstbewusster geworden. Und ich habe mich aufgehoben und unterstützt gefühlt.“ 5. Jhg.

„Am Anfang haben meine Knie ganz schön gezittert, aber als ich über die Kante hinaus war, ging alles ganz einfach.“ 7. Jhg.

„Ich bin traurig, weil ich es nicht geschafft habe. Wenn ich noch mal eine Chance hätte, würde ich es noch mal probieren.“ 5. Jhg.

„Ich hatte ein mulmiges Gefühl im Magen und bin stolz, dass ich es geschafft habe.“             6. Jhg.

„Meine Eltern haben sich gefreut und sind stolz auf mich.“ 7. Jhg.

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